Allgemeine und spezielle Hördiagnostik
Erkrankungen der Kopfsinnesorgane sind häufig. Liegt ein Schwindel oder ein akutes Ohrgeräusch vor, sollte allenfalls der Ohrenarzt eine weitere Abklärung einleiten. Nachdem der Ohrenarzt die notwendigen diagnostischen Verfahren durchgeführt hat, kann meist zügig die korrekte Rehabilitationsmassnahme eingeleitet werden. Dies gilt auch für Patienten, die ein HWS-Schleudertrauma erlitten haben. Tritt bei einem Verkehrsunfallopfer nach dem Unfall eine Funktionsstörung der Kopfsinnesorgane auf, kann der Ohrenarzt die Funktionsstörungen abklären und objektivieren und rechtzeitig die erforderlichen Rehabilitationsmassnahmen einleiten.
Im HNO-Center Luzern führen hochspezialisierte Mitarbeiterinnen komplexe Hörprüfungen und Gleichgewichtsuntersuchungen durch. Besteht der Verdacht auf eine Hörstörung oder liegt ein akutes Ohrgeräusch (Tinnitus) vor, werden eine Reihe von subjektiven (unter Mitarbeit des Patienten) und objektiven (ohne Mitarbeit des Patienten) Tests eingesetzt.
- Bestimmung der Hörschwelle unter Mitarbeit des Patienten (Reintonaudiometrie) mit oder ohne indirekte (Tinnitusbestimmung).
- Bestimmung des Sprachverständnisses unter Mitarbeit des Patienten (Sprachaudiometrie).
- Messung des Stapediusreflexes (Mittelohrmuskelreflex). Durch den Stapediusreflex wird eine Bewegung des Trommelfelles ausgelöst. Wird mit einem Schallpegeln von 80-100 dB stimuliert, kann (ohne Mitarbeit des Patienten) etwa 50 ms nach Einsatz des Schalls eine Druckänderung im luftdicht abgeschlossenen Gehörgang (Stapediusreflex-Messung) gemessen werden.
- Messung des akustischen Widerstandes über eine Druckpumpe im Gehörgang, die Über- oder Unterdrücke erzeugt. Die sich verändernden Reflexionen am Trommelfell können dann mit einem Messmikrofon aufgezeichnet werden (Tympanogramm).
- Messung der otoakustische Emissionen (Abkürzung: OAE, von griech. us, otos = Ohr). Das Innenohr leitet nicht nur Töne an den Hörnerv weiter, sondern gibt auch Töne entweder spontan oder auf einen äusseren akustischen Reiz hin ab. Mit hochempfindlichen, in den Gehörgang eingebrachten Messmikrofonen, können wir die OAE nachweisen. OAE spiegeln die Motoraktivität der äusseren Haarzellen wider. Die äusseren Haarzellen sind der Vorverstärker für die inneren Haarzellen beim Hören leiser Geräusche. Wird das Ohr beschallt, geraten die äusseren Haarzellen in Schwingung. Durch die Schwingungen im flüssigkeitsgefüllten Innenohr resultiert eine passive Wanderwelle. Die äusseren Haarzellen verstärken, diese nach den bahnbrechenden Arbeiten des Nobelpreisträgers Georg von Békésy (* 3. Juni 1899 in Budapest) benannte passive Wanderwelle zur aktiven Wanderwelle und leiten sie an die inneren Haarzellen weiter. Hier findet das eigentliche Hören statt, d.h. die Umsetzung der mechanischen Schallwelle in ein elektrisches Signal. Wie bei einem schwingenden Motor erzeugen die äusseren Haarzellen erzeugen dadurch selbst einen Ton, der vom Ohr wieder über den Gehörgang als Schallaufzeichnung über ein Spezialmikrophon gemessen werden kann. Durch eine anschliessende Fourieranalyse wird die Frequenz und Amplitude der Emissionen ermittelt. Vier Typen von otoakustischen Emissionen lassen sich unterscheiden. Typischerweise sind am gesunden Ohr zwei Arten von OAE messbar: die TEOAE und die DPOAE. Diese können von unseren hochspezialisierten Mitarbeiterinnen im HNO-Center Luzern gemessen werden:
- Transitorisch evozierte otoakustische Emissionen (TEOAE): werden durch einen kurzen, breitbandigen Schallimpuls auf das Ohr ausgelöst (evoziert).
- Distorsionsproduzierte otoakustische Emissionen (DPOAE): auch Verzerrungsprodukte, werden ausgelöst durch die Darbietung von zwei Sinustönen, die untereinander in einem bestimmten Frequenzverhältnis (2 * f1 − f2) stehen. Das Ohr reagiert dann mit der Aussendung eines kubischen Differenztones fdp.
- Spontane otoakustische Emissionen (SOAE): treten ohne äusseren Reiz auf.
- Simultan evozierte otoakustische Emissionen (SEOAE): werden durch auf Stimulation mit einem Dauerton ausgelöst.
- Ableitungen aus dem Gehirn als Antwort auf eine Reizung des Ohres und die Messung der Geschwindigkeit der Signalübertragung zwischen Ohr und Gehirn (Brainstem Evoked Response Audiometry, BERA)
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