Ohrchirurgie und hörverbessernde Operationen

Eine chronische Mittelohrentzündung liegt vor, wenn ein Trommelfelldefekt vorhanden ist. Mit Medikamenten lässt sich keine Besserung erzielen. Oft ist dies verbunden mit einer chronischen Sekretion aus dem Ohr. Insbesondere übel riechendes Sekret sollte als Warnsymptom verstanden werden, denn dann kann sich hinter dem Ohr eine so genannte Knocheneiterung befinden. Diese kann zur Zerstörung des umliegenden Gewebes, insbesondere der Gehörknöchelchen, des Knochen des Gleichgewichtorgans und sogar zur Schädigung des Gesichtsnerven führen. Manchmal liegt bei einer chronischen Ohrenentzündung aber auch nur ein in der Mitte des Trommelfells gelegener Defekt vor. Die einzig zielführende Therapie ist hier die mikroskopische Ohroperation.

Ziel einer Ohroperation ist es, den krankhaften Prozess im Mittelohr zu beseitigen. Hat dieser zu einer Zerstörung der Gehörknöchelchenkette geführt, ist die Wiederherstellung der Gehörknöchelchen erforderlich. Dies erfolgt mittels kleiner Mittelohrprothesen. Wir verwenden Prothesen, die aus Titan gefertigt sind. Der besondere Vorteil dieser Titan-Prothesen ist, dass sie mit einem Gewicht von 4 mg extrem leicht sind. Ausserdem ist Titan ein Material, das sehr gute Biokompatibilitätseigenschaften aufweist. Titan als Biomaterial ist ausserdem sehr steif. Insgesamt sind die Eigenschaften geeignet, eine gute Schallübertragung zu gewährleisten. Dabei wird die Titan-Prothese entweder auf den beweglichen Steigbügel oder auf die bewegliche Fussplatte gestellt. Auf den Kopf der Prothese wird ein kleines Stückchen Knorpel gestellt, welches dann die Abdeckung zum Trommelfell wieder herstellt. Danach wird eine Tamponade eingeführt, diese verbleibt für drei Wochen im Gehörgang und wird nach Ablauf von drei Wochen entfernt. Die Operation wird je nach Ausmass entweder in örtlicher Betäubung oder in Narkose sowie entweder ambulant oder auch stationär durchgeführt.

Tympanoplastik
Die akute Entzündung heilt meist folgenlos aus. Wenn aber eine chronische Entzündung des Mittelohres vorliegt, dann findet man bei der Ohrmikroskopie immer ein Loch im Trommelfell. Manchmal ist sogar die Gehörknöchelchenkette unterbrochen. Dies macht sich dadurch bemerkbar, dass eine Hörminderung vorliegt. Operativ kann man den Trommelfelldefekt verschliessen und/oder im gleichen Eingriff die Gehörknöchelchenkette wiederherstellen. Die Wiederherstellung der Gehörknöchelchenkette bezeichnet man auch als Ossikuloplastik. Wir führen den Eingriff mit einem Operationsmikroskop der neuesten Generation stationär durch und verwenden – wenn es medizinisch erforderlich ist – Titan-Prothesen, die nur ca. 2.5 – 4.5 mm lang sind. Diese Art der Ohrchirurgie erfordert ein langjähriges Training und eine grosse Erfahrung. Ein defektes Trommelfell wird rekonstruiert mit einem Knorpeltransplantat, Knorpelhaut-Transplantat (Perichondrium) oder mit Faszie eines Muskels. Nach der Operation wird eine Tamponade in den Gehörgang eingelegt die meist für 3 Wochen belassen wird. Nach 3 Wochen werden die Tamponaden in der Praxis entfernt.

Cholesteatom
Bei Mittelohr Erkrankungen kommt es häufig zu einer chronischen Absonderung von Flüssigkeit aus dem Ohr. Wenn diese Flüssigkeit einen übelriechenden Geruch hat, muss eine chronische Knocheneiterung (Cholesteatom) ausgeschlossen werden. Ein Cholesteatom kann unbehandelt zu erheblichen Problemen des Ohres führen, weil die Entzündung sich in den Knochen ausdehnen kann und so wichtige Nachbarstrukturen zerstören kann. Daher ist bei einem Cholesteatom die sorgfältige Sanierung des Mittelohres mit einer präzisen mikrochirurgischen Technik unbedingt erforderlich. Nicht selten findet man auch eine zerstörte Gehörknöchelchenkette, die wieder rekonstruiert werden muss. Wir führen diese Eingriffe im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes von ca. zwei Übernachtungen durch.

Stapedotomie
Eine über viele Jahre sich entwickelnde Hörminderung kann durch eine Otosklerose bedingt sein. Wir finden bei der Untersuchung in derartigen Fällen ein intaktes Trommelfell und eine ausgeprägte Störung der Schallübertragung des Mittelohres. Meist ist die Otosklerose auch erblich bedingt. Es gibt ganze Familien, bei denen mehrere Familienangehörige an einer Otosklerose leiden. Erfreulicherweise kann die hörverbessernde Mikrochirurgie des Ohres vielen Patienten helfen. Zwischen einer Verknöcherung der Fussplatte und des Steigbügels befindet sich meist ein Otosklerose-Plaque. Um wieder eine normale Schallübertragung erreichen zu können ist es erforderlich, die Verbindung zwischen Mittel- und Innenohr durch den Ersatz des Steigbügels herzustellen. Dazu können verschiedene Arten von Prothesen benutzt werden. Den mikrochirurgischen Eingriff der Wiederherstellung der Schallübertragung bei der Otosklerose bezeichnet man als Stapedotomie.

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