Die moderne Neurofeedbacktherapie bei chronischen Schwindelerkrankungen

Neue Schwindeltherapie mittels des modernen Neurofeedbacktrainings nach Prof. Ernst

Der Schwindel ist ein sehr komplexes Symptom im Bereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Immer mehr Menschen suchen sich auf Grund auftretender Schwindelsymptomatik ärztliche Hilfe. Die therapeutische Entscheidungsfindung hängt dabei ganz erheblich von der Symptomatik und von der Ursache des Schwindels ab. Der Schwindel kann peripher (z.B. vestibuläre Neuropathie, Utriculusfunktionsstörung, degenerative Prozesse am Gleichgewichtsorgan) oder zentral (z.B. cervikogener Schwindel, neurologisch bedingte Erkrankungen) bedingt sein. Damit eine Schwindeltherapie eingeleitet werden kann ist es wichtig, vorher die genaue Schwindelursache zu bestimmen. Mit Hilfe genauester medizinischer Diagnostik (Patientenanamnese, Lage/Lagerungsprüfung, kalorische Vestibularisprüfung, vestibulospinale Tests) kann in den meisten Fällen die exakte Schwindeldiagnose sicher diagnostiziert werden. Allerdings sind bestimmte Schwindelgruppen, wie z.B. der Altersschwindel (Presbyvertigo) oder auch der halswirbelsäulenbedingte (cervikogene) Schwindel bisher oftmals therapieresistent gewesen.

Neue Schwindeltherapie mittels Neurofeedbacktraining nach Prof. Ernst

Mit dem neuen Gleichgewichtstrainingssystem nach Prof. Ernst ist es nun möglich, die verschiedenen Arten des Schwindels erfolgreich zu therapieren. Dies gilt auch für die Schwindelgruppen, die bisher nur wenig erfolgreich zu behandeln waren (bspw. Presbyvertigo). Das Neurofeedbacktraining ist dafür geeignet die durch den Schwindel ausgelösten Stand-, Gang-, und Koordinationsstörungen zu verbessern oder gar vollständig zu beseitigen und somit die Sturzgefahr zu minimieren und dem Patienten zu einem sichereren Bewegen im Alltag zu verhelfen.

Wie funktioniert das Neurofeedbacktraining?

Mit einer computergestützten Auswertung werden spezifische Übungen unter Kontrolle einer Fachkraft angeleitet. Dabei erhalten die Patienten über ein Neurofeedbacksystem, welches mit einem Gürtel an der Hüfte befestigt ist, gezielte Vibrationsreize. Immer wenn der Patient bei einer Trainingseinheit schwankt, zur Seite kippt oder eine Stand-, bzw. Gangunsicherheit aufweist, setzt ein gezielter Vibrationsreiz auf der betroffenen Seite ein. Durch diese zusätzliche Information kann der Patient trainieren, sich wieder selbstständig in eine normale Ausgangssituation/ bzw. eine normale Körperlage zu begeben. Durch eine genaue Auswahl der für jeden Patienten individuell angepassten Übungen und eine häufige Wiederholung des Trainings, wird das gesamte Gleichgewichtssystem angeregt und diese Veränderungen werden zum Gehirn weitergeleitet und dort nach mehrmaliger Wiederholung des Trainings wie eine Vokabel gespeichert. Das Gehirn lernt dann gezielt Bewegungen im Raum einzuordnen, wodurch die Schwindel- und Unsicherheitsgefühle des Patienten deutlich reduziert werden können.

Dauer des Neurofeedbacktrainings

Das Neurofeedbacktraining wird über zwei Wochen lang jeden Tag, mit Ausnahme am Wochenende, durchgeführt. Der Trainingsaufwand pro Tag liegt zwischen 30 bis 60 Minuten. Jeder Patient erhält 6 speziell auf sich zugeschnittene Übungen, welche vorher auf computergestützter Basis ermittelt werden. Diese 6 Übungen (z.B. Zweibeinstand mit geschlossen Augen, Einbeinstand, Treppen steigen) werden pro Trainingstag 5-mal hintereinander wiederholt um ein optimales Trainingsergebnis zu erzielen. Erfahrungsgemäss zeigen sich bereits am Ende der 2 Trainingswochen oder spätestens 1 bis 2 Monate später subjektive und objektive Verbesserung der Beschwerden und die Patienten fühlen sich sicherer und selbstbewusster. Möglicherweise kommt es nach einem halben Jahr oder auch erst Jahre später zu einem Rezidiv der Schwindelbeschwerden. Sollte das der Fall sein, so kann das neurofeedbackgestütze Gleichgewichtstraining nochmals mit 2 Wochen Training aufgefrischt werden kann.

Kosten des Trainings

Gegenwärtig ist die moderne Neurofeedbacktherapie noch nicht als Krankenkassenpflichtleistung anerkannt, sodass die Kosten Selbstzahlerleistungen darstellen.